Dankbarkeits-Challenge Persönlichkeitsentwicklung

Tag 15 | Meine Fehlschläge

Guten Abend, liebe.r Leser.in!

Mit 1,5 Tagen Verspätung in Bezug auf die Challenge nun der Post zu meinen Fehlern und warum ich dafür dankbar bin.

Kann und sollte man für seine Fehler dankbar sein?

Ich denke auf jeden Fall!

Fehler machen kann man nur, wenn man handelt und Entscheidungen trifft. Ohne Handlung keine Fehler. Ohne Handlungen aber auch keine Erfahrungen und keine Entwicklung.

Ich liebe es, neue Erfahrungen zu machen! Leben ist Erfahrung! Und im Leben trifft man Entscheidungen, die sich manchmal als ‚falsche‘ Erfahrungen herausstellen. Dass dumme daran ist, dass man es vorher nicht weiss 😉 Manchmal kann es auch nur am falschen Zeitpunkt liegen, oder daran, dass man nicht mit den ‚richtigen‘ Menschen zusammen ist. So war das bei mir mit einem der Fehlschläge, von denen ich Dir berichten möchte. Die Entscheidung jedoch, in diese Erfahrung zu gehen, die dann zum Fehlschlag führt, trifft man immer selbst und man trägt zu jeder Sekunde die Verantwortung dafür. Viele Menschen haben das nicht verstanden und machen andere für ihre Misserfolge verantwortlich. Das finde ich sehr traurig und ich möchte gerne dazu beitragen, dass die Menschen in ihre eigene Verantwortung kommen.

Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist, immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.

Dietrich Bonhoeffer

Ich bin dankbar für meine Fehlschläge, denn die Fehler, die ich gemacht habe, können mir Aufschluss geben darüber, wo meine Schwächen sind, was ich noch an mir verändern darf und sie sind die besten Lehrmeister!

Natürlich tut es im ersten Moment weh, sich eingestehen zu müssen, dass da was schief gelaufen ist. Und es kommt auch darauf an, ob der Fehler von Menschen bemerkt wurde, die wohlwollend mit Dir sind oder die diese Fehler dann gegen Dich ausschlachten.

Auf jeden Fall habe ich gelernt, dass es in jedem Fall besser ist, den Fehler offen einzugestehen und ihn nicht vertuschen zu wollen. Jedes Mal wenn ich das getan habe, ging es mir sehr schlecht dabei. Wenn ich dann entschieden habe, den Fehler zuzugeben und es zu einer Aussprache mit der betroffenen Person dazu kam, war ich danach erleichtert und beruhigt. Und der Fehler schien bei weitem nicht mehr so gravierend 😉

Ich habe schon viele Fehler in meinem Leben gemacht. Von einem in meinem Berufsleben möchte ich Dir berichten, und davon, was ich daraus für Lehren gezogen habe.

Neuer Job, neues Glück? …

2011 war für mich ein Jahr, indem ich das erste Mal gespürt habe, dass ich noch etwas anderes will als mein Leben lang in der gleichen Firma angestellt sein. Zusätzlich gab es mittlerweile zwischenmenschliche Spannungen in meiner Firma, sodass ich mich mehr und mehr unwohl fühlte und mich jeden Morgen ins Büro quälte. Ich sah mich also nach Alternativen um.

Da ich in meinem Angestelltenjob als Grafikerin und Webmaster arbeitete und auch heute noch sehr afin mit allem Digitalen bin und gerne anderen helfe, gut zu kommunizieren, hatte ich mich entschlossen, alle meine beruflichen und menschlichen Fähigkeiten in ein eigenes Business zu packen und es mit einem Franchising im damals noch sehr neuen Bereich des Digital Signage zu versuchen. Das sind Werbeanzeign auf digitalen Lichtsäulen, die heute in jedem Bahnhof und jedem Supermarkt stehen, oder die Fernseher, auf denen Werbung läuft an den Kassen.
Damals gab es das erst sehr vereinzelt, vor allem in Frankreich 🙂
Die Idee war, dass ich das von mir ausgewählte mittelständische deutsche Franchise-Unternehmen in Frankreich als erste Agentur bekannt mache und dann nach und nach weitere französische Franchisenehmer finde und aufbaue, zusammen mit meinem deutschen Franchisegeber. Auch hier wollte ich meine deutsch-französischen Qualifikationen einbringen.

Mit dem deutschen Franchisegeber verstand ich mich auf Anhieb sehr gut am Telefon, und einen Monat später fuhr ich über 1000 km zu ihm in seine Zentrale nach Norddeutschland für ein Kennenlernen und um mir das Konzept und die Konditionen ausführlich erklären zu lassen.

Zurück in Frankreich nahm ich einen Kredit auf, um die Firmengründung und die Franchisegebühr zu finanzieren. Bei meinem Arbeitgeber beantragte ich 1,5 freie Tage pro Woche, die ich mir durch geänderte Arbeitszeiten freischaufelte. Dafür musste ich an manchen Tagen ab 7h30 und manchmal bis 19h30 arbeiten.

Mitte 2011 absolvierte ich die Schulung bei meinem Franchisegeber und startete das Abenteuer, hochmotiviert, mir selbst zu beweisen, dass ich zu was Eigenem fähig bin. Ich versuchte das Gelernte anzuwenden, rief Firmen an, damit sie auf meinen ersten digitalen Anzeigetafeln Werbung schalteten. Die ersten beiden Vertäge für Anzeigetafeln platzierte ich erfolgreich an zwei strategischen Orten.

Die Wochen und Monate vergingen, ich tat mein bestes (zumindest glaubte ich das damals), aber es war sehr mühsam für mich, neue Kundentermine zu machen. Ich hatte nach 3 Monaten einen Werbevertrag auf einer der beiden noch mit der Werbung gegenzufinanzierenden digitalen Anzeigetafeln verkauft.

Ich merkte mit der Zeit auch, dass 1,5 Tage zu den regulären Arbeitszeiten zu wenig waren, um Kundentermine zu vereinbaren und das Business aufzubauen. Mein Job als Angestellte plus diese Firmengründung plus meine Verpflichtungen als Mama von zwei Teenagern gaben mir mit der Zeit zu verstehen, dass ich mich reichlich übernommen hatte.

In meinem Angestellten-Job wurde das Klima immer schwieriger. Ich war ständig müde, gereizt, frustriert, dass alles so schleppend ging. Anfang 2013 trennte sich dann auch noch mein damaliger Lebenspartner von mir.

Ende 2013 wurde ich krank und lag für 4 Monate mit einem hartnäckigen Lumbago zu Hause flach. Mein Körper hatte Stop gesagt. In dieser Zeit hatte ich viel Zeit zum Nachdenken und es war auch die Periode, in der ich meine eigene Spiritualität entdeckte. Ich schöpfte neue Kraft aus den vielen Büchern und neuen Bekanntschaften – merkwürdigerweise fast alles spirituelle Menschen – die damals in mein Leben kamen. (Wie war das mit dem ‚was ich ausstrahle, ziehe ich an? ;-))

Nach ca. 2 Jahren mit Aufs und Abs gab ich zähneknischend das Franchising auf. Die Firma behielt ich weiter, um ab und zu ein paar kleinere Grafik-Aufträge in Rechnung stellen zu können.

Der Slogan meiner kleinen Firma, die ich zur Zeit als Freelancer weiter ausbaue

Was habe ich daraus gelernt?

Ich habe meine physischen und zeitlichen Kapazitäten überschätzt. Ich hatte zu viele ‚Verpflichtungen‘ gleichzeitig und begann mich selbst zu zerreissen, um allem ‚gerecht‘ zu werden. Ich habe nicht oft genug ’nein‘ gesagt und wollte alles so weitermachen wie zuvor.

Ich habe den finanziellen Bedarf für diese Franchise-Gründung unterschätzt. Ich hätte mir einen Puffer einbauen sollen, um die erste Anzeigentafel zu finanzieren und damit die Werbekunden zu überzeugen, dass das Konzept funktionieren kann. Werbung auf einer physisch noch nicht vorhandenen digitalen Anzeigefläche verkaufen zu wollen, in einer Zeit, wo diese Art der Werbung noch in den Kinderschuhen steckte, war etwas naiv von mir.

Ich wurde mir klar, dass ich zwar vielleicht eine gute Grafikerin und Kommunikationsfrau bin, nicht aber für das Terrain mit ständigen Kundenterminen geschaffen bin, was damals die Basis für den Geschäftsstart ausmachte. Ich hätte mich für dieses Pilotprojekt in Frankreich mit einem Vertriebler zusammen tun sollen, der das Terrain in unsere Einzugsbereich kennt und schon potentielle Werbekunden mitbringt. Und mich selbst um das kümmern, was ich gut kann und liebe zu tun: die Gestaltung der Werbeanzeigen und die technische Betreuung der Anzeigetafeln.

Wie sagt man so schön? Schuster bleib bei Deinen Leisten! Ich bin absolut dafür, Neues zu lernen und zu experimentieren, aber es muss Dir Spass machen! Wenn Du keine Freude daran hast, und ständig mit Bauchschmerzen dran gehst, dann ist es vielleicht nicht das Richtige für Dich. So war das hier bei mir der Fall.

Fazit: Ich habe, als ich diese Firmengründung beschlossen habe, auf mein Herz gehört, dass mir sagte: Probiere was Neues! Nur danach habe ich mich verrannt und nicht mehr auf meinen Körper gehört, der auch sein Recht auf Erholung und Entspannung einforderte. Nicht oft genug Nein gesagt. Die Krankheit hat dann mein selbst organisiertes Hamsterradrennen beendet.

Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war.

Bertold Brecht

Aus alledem bin ich stärker hervorgegangen. Ich bin dankbar, mehr denn je mit meinem Herzen verbunden zu sein. Ich habe gerlernt – und lerne es jeden Tag ein bisschen mehr – auf meine Intuition und meine Körpersignale zu hören. In der Zeit, als ich meinen Trennungsschmerz und die Konflikte mit meinen Teenagern und meinem Chef bewältigen musste, habe ich begonnen, Familienaufstellungen zu machen. Ich bin so dankbar für diese Erfahrungen, die man nicht beschreiben kann sondern selbst einmal erleben sollte. Ich kann Dir gerne mehr darüber erzählen, sprich mich einfach darauf an.

In Bezug auf die Konflikte in meinem damaligen Angestelltenjob habe ich einiges an Menschenkenntnis hinzugewonnen. Besonders das Thema emotionale Intelligenz hat es mir seit dem angetan. Ich empfehle JEDEM, aber vor allem jungen Eltern, da sie ihren Kinder mit diesem Wissen einen riesen Vorteil im späteren Leben verschaffen können, die Lektüre eines der heute zahlreich existierenden Bücher zum Thema. Ich habe 2013 das Buch Emotionale Intelligenz des amerikanischen Bestsellerautors Daniel Goleman gelesen.

Was sind Fehler, aus denen Du gelernt hast? Kannst Du dafür dankbar sein?

Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.

Erich Kästner

Ich danke Dir, dass Du bis hierhin weiter gelesen hast und sage Dir bis morgen für meinen Dankbarkeits-Post zum Thema Meine Musik.

Für was meine französische Blogger-Kollegin und Challenge-Partnerin Marie-Anne zum heutigen Thema dankbar ist, kannst Du hier auf ihrem französischen Blog lesen: www.evolutionpersonnelle.fr/

Geteilte Freude ist doppelte Freude.
« Une joie partagée est une joie décuplée. »

Unbekannt | Inconnu
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